KIAF
Die Forschungsaktivitäten der Hochschule Kehl leitet das Kehler Institut für Angewandte Forschung (KIAF). Die Forschung ist interdisziplinär, anwendungsorientiert, erzielt unmittelbar in der Praxis verwertbare Ergebnisse und ist durch eine partnerschaftliche Herangehensweise und die Einbeziehung von Studierenden geprägt.
Die Forschung an der Hochschule zeichnet sich durch ihre Inter- und Pluridisziplinarität innerhalb ihrer Kernkompetenzfelder sowie ihre Anwendungsorientierung aus. Die Forschungsaktivitäten der Hochschule liefern unmittelbar paraxisverwertbare Erkenntnisse. Grundlage hierfür sind die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern und Praktikern in unseren Forschungsprojekten und die gemeinsame Entwicklung neuer Projekte, die sich an den Herausforderungen und Problemstellungen der Praxis orientieren und dabei helfen, diese zu lösen.
Durch die Einbeziehung von Studierenden in geeignete Forschungsvorhaben auf Grundlage der Methode des „Forschenden Lernens“ strebt die Hochschule eine frühzeitige und durchgängige Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis an.
Die Forschungstätigkeit zeichnet sich durch eine bewusste Komplementarität durch die rechtlich-administrative Ausrichtung zu anderen HAWen sowie durch die Anwendungsorientierung zu Universitäten sowie durch die europäische und grenzüberschreitende Perspektive zu nationalen Forschungsverbünden aus.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit & Europa
Regionale und globale Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung verlangen nach einer europäisch und international ausgerichteten Forschung, sowohl was die inhaltliche Schwerpunktsetzung, als auch was die Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben in transnationalen Verbünden und Netzwerken betrifft. Als international ausgerichtete Hochschule mit Standort an der deutsch-französischen Grenze und in unmittelbarer Nachbarschaft zu zentralen europäischen Einrichtungen richtet sich einer ihrer Forschungsschwerpunkte auf Europa und Internationales in Bezug auf das Kernkompetenzfeld öffentliche Verwaltung.
Wichtige Themenkomplexe für dieses Strategiefelds sind:
- Kommunen im europäischen Mehrebenensystem
- grenzüberschreitende Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung
- Modernisierung von Bildungsprozessen in Europa
- Analyse Botschafterinnen und Botschafter für Kommunale Entwicklungspolitik
- Jean-Monnet-Lehrstuhl – Kommunen in der Europäischen Union (EUKom)
- Kartographie des grenzübergreifenden Gebiets des Eurodistrikts Strasbourg Ortenau
- MARGE (Einbindung benachteiligter Quartiere im Oberrheingebiet)
- Trinationaler Handlungsrahmen für eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung am Oberrhein
- Regionale Open Government Labore
Klima, Energie & Umwelt
Die Forschungsaktivitäten im Themenfeld Energie und Umwelt richten sich vor allem auf die zahlreichen Umsetzungsfragen der Energiewende, wobei sowohl fachliche als auch rechtliche Themen der Energiepolitik und der Energiewende im Vordergrund stehen. Dazu gehören auch Bereiche wie die Energieeffizienz, Erzeugungsarten erneuerbarer Energien (wie Windkraft, Wasserkraft, Biogas, Solarenergie) sowie Strom- und Wärmenetze.
Forschungstätigkeiten fokussieren sich auf folgende Bereiche:
- Windenergieplanung und Ausbau Photovoltaik
- Energiewende und Kommunen
- Bürgerbeteiligung
- Smartgrids
- Energieversorger
- Internationalisierung des Energiemarktes
- innovative Luftreinhaltung
- Beschleunigung Wind
- Inhalts- und Nebenbestimmungen in Genehmigungen von Anlagen der Erneuerbaren Energieerzeugung
- Inno. Badenova FFPV
- INTERREG Smart Meter Incl
- LK Tuttlingen 5G BuergerB
- LOTUS – Locally organized transition of urban sustainable spaces
Verwaltung im Wandel
Gesellschaftliche und politische Entwicklungen, Themen der Modernisierung und Phänomene wie der demografische Wandel sind nur eine kleine Auswahl an Faktoren, die die öffentliche Verwaltung betreffen. Darum befasst sich der Forschungsschwerpunkt sowohl mit dem Wandel in öffentlichen Verwaltungen als auch mit der Rolle der öffentlichen Verwaltung in einer sich wandelnden Umwelt. Wichtige Themenfelder sind: Open Government gesellschaftliche Innovation Digitalisierung und Bürgerbeteiligung nachhaltiges Personalmanagement.
- Analyse Botschafterinnen und Botschafter für Kommunale Entwicklungspolitik
- Black Forest Diamond
- Evaluierung Koordinierungsstelle Ganztagsschule
- Modellkommune
- Regionale Open Government Labore
- Verwaltung der Zukunft
Internationale Kooperation & Entwicklung
Die Hochschule Kehl ist innerhalb und außerhalb Deutschlands für ihre Forschung und Lehre in der Internationalen Zusammenarbeit bekannt. Als Hochschule für öffentliche Verwaltung widmet sie sich insbesondere der Entwicklung von Instrumenten und Strukturen für gute Regierungsführung und nachhaltige Daseinsvorsorge, die für den Erfolg von Transformationsprozessen und das Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs) essentiell sind. Der öffentlichen Verwaltung kommt in solchen Prozessen eine Schlüsselrolle zu, weshalb Good Governance und demokratisch legitimierte rechtsstaatliche Strukturen unverzichtbare Elemente für erfolgreiche nachhaltige Entwicklungsstrategien sind.
Wichtige Themenkomplexe für dieses Strategiefelder sind:
- Human Capacity Development in Kommunalverwaltungen in Ländern des globalen Südens
- Nachhaltige Kommunalentwicklung
- Internationale Kapazitätsentwicklung von Verwaltungspersonal
- Entwicklung von Instrumenten und Strukturen für gute Regierungsführung und Verwaltungsmanagement
- Erforschung der Rahmenbedingungen für erfolgreiche Transformationsprozesse
- African Excellence: Centre d’Excellence de Gouvernance Locale en Afrique (CEGLA)
- DEAR.net – A Network to Design European-African Relations
- Digital Initiative for African Centres of Excellence (DIGI-FACE)
- Stärkung der Kommunalentwicklung in Sambia Untersuchung der Grundlagen für eine Verbesserung der Ausbildung am „Chalimbana Local Government Training Institute (CLGTI)”
- BRIDGE – Boosting the Relevant International Dimension in Governmental Expertise
- Dezentralisierung und Human Capacity Development für die kommunale Selbstverwaltung in Tunesien – Untersuchung und Konzeptentwicklung für das tunesische Ausbildungsinstitut „Centre de Formation et d’Appui à la Décentralisation“
- Human Capacity Development for Libyan Municipalities
Innovationssysteme & -politiken
Innovation stellt einen interaktiven und evolutionären Prozess dar, der sich kooperativ über fachliche Grenzen hinweg in komplexen Netzwerken entwickelt. Der Forschungsschwerpunkt konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen sektorübergreifenden Interdependenzen sowie auf Innovationsprozesse innerhalb politisch-administrativer Systeme.
Die Analyse von Innovationsprozessen im öffentlichen Sektor betrifft insbesondere:
- Die Einführung von neuem Wissen, neuen Organisationsformen, Managementfähigkeiten oder Verfahren,
- Innovation bei der Erbringung von Dienstleistungen für die Bürger*innen, Unternehmen und Gemeinden,
- Resilienz der öffentlichen Akteure gegenüber Krisen.
SolLab TUN ist ein Projekt, das tunesische und deutsche Unternehmen, Start-ups, Hochschulen und junge Talente durch das Austauschformat Solution Lab verbindet. Die Hauptziele bestehen darin, die Entstehung innovativer, marktorientierter Lösungen zu fördern, sowie neues Wissen und Beschäftigungsmöglichkeiten für junge hochqualifizierte Talente zu schaffen. Darüber hinaus wird eine langfristige Zusammenarbeit zwischen tunesischen und deutschen Partnern angestrebt.
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Studierende haben die Möglichkeit, sich über das hochschulinterne „forschende Lernen“ an Forschungsprojekten zu beteiligen, die dann auch zu ersten Publikationen in einschlägigen Zeitschriften führen. Somit kann den Studierenden ein Weg in die Wissenschaft ermöglicht werden, Zusätzlich wird gezielt „Netzwerkarbeit“ betrieben (z. B. „Stammtisch Windkraft“), um Praktiker mit Lehrenden und Studierenden mit dem Ziel zu vernetzen, dass aktuelle und angewandte Fragestellungen, durch Studierende wissenschaftlich bearbeitet werden.
Fachprojekt 2022/2023 unter der Leitung von Prof. Paul Witt
Fachprojekt 2023/2024 unter der Leitung von Prof. Paul Witt